Dieses Sondermodell wurde für den japanischen
Händler Isetan Co. LTD Shinjuku zum 120 jährigen Firmenjubiläum
hergestellt. Das Zifferblatt ist in der traditionellen japanischen
URUSHI Technik lackiert.
Hier ein paar Bilder von der Herstellung des Zifferblattes:
Beim Klick auf dieses Bild sehen sie eine große Version des
Zifferblattes !
Urushi (jap. 漆) ist eine Lackierungstechnik und ein altes
japanisches Kunsthandwerk.
Die Wurzeln dieser Technik lassen sich ca. 6000 Jahre
zurückverfolgen. Seit der Jungsteinzeit lassen sich Nachweise
finden, zuerst diente das Harz der Befestigung von Speer- und
Pfeilspitzen. Im 6. Jahrhundert erreichte die Urushi-Technik bereits
ein sehr hohes künstlerisches Niveau und war über viele Jahrhunderte
als Luxusgut dem Kaiserhaus und dem Adel vorbehalten. Erst im 17.
Jahrhundert kamen Objekte in nennenswertem Umfang nach Europa. Heute
praktizieren auch einige europäische Künstler dieses Handwerk.
Der Rohstoff dafür wird aus dem Harz des mit dem Essigbaum
verwandten ostasiatischen Lackbaumes (Rhus vernicifera, jap. No Ki)
gewonnen. Das Harz ist klar und sehr hell bis dunkel
bernsteinfarbig.
Als Grundlage werden meist Holz- oder Papiermaché-Gegenstände
verwendet, die zuerst mit einer Paste aus Urushi und Tonpulver
grundiert und mit einem Wasserstein oder Schleifpapier nass
geschliffen werden. Man kann aber auch Gegenstände aus einer Paste
aus Ton und Urushi oder aus lackgetränktem Gewebe über einem Modell
formen.
Dann wird in zahlreichen Schichten farbiges Urushi aufgetragen.
Urushi wird traditionell oft rot (mit Eisenoxid und Zinnober) oder
schwarz (mit Ruß) pigmentiert, kann aber auch als Klarlack
verarbeitet werden. Teilweise wird in den Lack noch anderes Material
eingebettet, z. B. Gold- oder Silberstaub oder Blattmetall (jap.
Makie), Perlmutt (jap. Raden oder Aogai) oder Eierschalen (jap.
Rankaku).
Jede Schicht muss unter absolut staubfreien Bedingungen im
Wasserdampf aushärten. Urushi-Künstler siedeln sich daher oft in
abgelegenen Gebirgsgegenden an.
Das im nicht ausgehärteten Harz enthaltene Öl Urushiol kann bei
Hautkontakt allergische Hautausschläge auslösen, der gleiche Stoff
ist in dem in Nordamerika beheimateten Giftefeu (Poison ivy)
enthalten. Der fertige Lack ist beständig gegen Wasser, Alkohol,
Lösemittel und Säuren, dauerelastisch und lebensmittelecht. Das Harz
verhindert außerdem das Wachstum von Schimmelpilzen, was unter den
feuchten japanischen Klimabedingungen besonders vorteilhaft ist. Nur
lang andauernde Einwirkung von intensivem Sonnenlicht zerstört den
Lack.
Die Lackierung hat einen Glanz und eine Tiefe, die weder durch
Schellackpolitur noch durch moderne Kunstharzlacke erreicht werden
kann.
Gegenstände wie Schalen, Essstäbchen, Tabletts, Möbel aber auch
Kyudo-Bögen und die Scheiden japanischer Schwerter sowie Yoroi
werden damit lackiert. Aufgrund seiner Elastizität kann es auch auf
Leder aufgetragen werden, beispielsweise durch Stempel- und
Siebdrucktechniken. Beutel, Taschen und Geldbörsen aus Hirschleder
entstehen so.