Als Microstrabismus bezeichnet der Arzt andauerndes, schwaches Schielen: für ihn ist's eine Krankheit. Für andere ist genau das schön: Der Silberblick, jenes entrückte, verklärte Schauen in die Welt ist etwas Besonderes, etwas, was nicht jede(r) hat. Jetzt kann man ihn kaufen, wenn die Natur einen damit nicht ausgestattet hat - jedenfalls, wenn man schnell genug ist: als Uhr von NOMOS Glashütte.

Vorweg: Das Wissen darum, wie es funktioniert, stammt aus der der Malerei; die Kunst hat die Technik des Silberblicks ungefähr zu Anfang des 16. Jahrhunderts erfunden. Bei Porträts wird dabei die Augenstellung respektive die Position der Iris beider Augen so zur Mitte hin verschoben, dass der Betrachter das Gefühl gewinnt, der oder die Dargestellte blicke ihn an und niemanden sonst und schon gar nicht (wie Porträtierte früherer Zeiten) durch ihn hindurch.

Und so erklärt sich auch der Name der neuen Uhr von NOMOS Glashütte. Denn verklärt und dabei doch direkt, schön mit einer kleinen Irritation: Das sind Tangente und Tetra Silberblick, zwei besonders schöne Modelle der Serie Wempe einhundert. Der spezielle Effekt gelang, indem die Ziffern nicht auf das Zifferblatt aufgebracht wurden, sondern aufwändig auf der Innenseite des Saphirglases.

Abgesehen von dieser Besonderheit sind beide Uhren schlicht Variationen der NOMOS-Klassiker Tangente und Tetra. Wie in allen Wempe-einhundert-Modellen arbeiten auch in Tangente und Tetra Silberblick Glashütter NOMOS-Kaliber. Sie sind ausgestattet mit diversen Glashütter Raffinessen wie etwa Glashütter Gesperr und Dreiviertelplatine, und sie haben einen Boden aus Saphirglas, durch den man das schöne NOMOS-Werk bei seiner Arbeit beobachten kann.

Obgleich sie limitiert sind – beide Uhren haben eine Auflage von nur 100 Stück weltweit – sind sie gegenüber den baugleichen Standardmodellen um 100 Euro reduziert. Und darum muss man sich, siehe oben, ein wenig beeilen: Wer nun zu Wempe geht, ins Fenster schaut – der schöne Blick schon leicht verklärt, schielend – der sieht: Tangente (860 Euro) und Tetra Silberblick (970 Euro), ganz neu, sind noch zu haben. Je einmal sicherlich. Die zweite Uhr, die man noch liegen sieht, ist in Wirklichkeit jedoch vielleicht schon weg.